Montag, 22. Oktober 2018

Einmal Sieger sein ...

Gedanke zum Thema Verlassenheit.

***

Welch trügerische Eigenschaft -
sich da an mir zu schaffen macht.
Zerrt an mir, treibt mich um, brüllt mich an -
doch ich bleib stumm.

Zerreißt mich in tausend kleine Teile,
vor denen erschüttert ich verweile.
Verfolgt mich stets mit ihrem Ziel,
eins das ich gar nicht haben will.

Spielt mir Streiche, nachts im Traum,
schön sogar anzuschauen.

"Was willst du noch von mir,
dein Spiel, das verbot ich dir.
Lass ab von mir, lass mich ruhn,
hab schon genug mit mir zu tun.
Was willst du mir schon noch bringen,
willst mich doch nur zu Boden zwingen".

"Vertrauen", die Sehnsucht spricht,
das eine Wort nur, vielmehr nicht.

Vertrauen?

Na ja, eigentlich könnte ich ja mal wieder ein wenig Vertrauen zulassen. Hab mir das ja lange genug selbst unmöglich gemacht. Ich bin nur in eine Sackgasse dabei geraten. Komme so nicht mehr von der Stelle. Drehe mich im Kreis. Werde von vielen gemieden. Kein Wunder auch, beruht ja auch auf Gegenseitigkeit, richtiges Vertrauen.

Aber wem oder was soll ich noch Vertrauen? Es gibt nichts, was es wert wäre, nicht um mich herum. Meiden mich alle, war einfach zu zynisch und kalt geworden, über die Jahre. Viele belächeln mich abfällig.

"Vertraue mir!".

Sie habe ich ganz vergessen, über all meinen Kummer. Wiedererkannt habe ich sie sofort. Diesen vertrauten Klang ihrer sanften Stimmen, der augenblicklich dieses warme Gefühl durch den Körper strömen lässt, das ich so lange nicht mehr gefühlt habe. Ja, auch sie habe ich aufgegeben. Wie alles, was mir früher so wichtig war. Aus einfachen, mir damals ganz logisch erscheinenden Gründen, habe ich sie gleich mit dem Vertrauen zusammen von mir weg gejagt. Sie, die mir immer geraten hat das Vertrauen in diese Welt nicht zu verlieren. Die immer wieder vergeblich versuchte mir die schöne Seite des Lebens zu zeigen.

"Ach Hoffnung, ich habe dich so vermisst", flüstere ich, zu tiefst berührt vor mich hin.

Sehnsucht, Vertrauen, Hoffnung –
doch was damit anfangen?

Sehnsucht – wonach denn?
Es gibt es etwas, was ich übersehen habe?

Fehlt mir den etwas,
ich glaube nicht.

Kann ich auch nicht, den Glauben habe ich auch schon vor langer Zeit verloren.
Den Glauben an mich selbst.

Nie hab ich geglaubt
oder gedacht,
dass ich besser bin,
als man mich macht.

Gewohnt von früher,
dass man mich verlacht,
das hat mich um
den Glauben gebracht.

Habe ihn auch nie vermisst,
da er für mich nicht wichtig ist.

Glauben kann man an Gott,
es kann ihn ja geben,
aber niemals für mich -
ein anderes Leben.

Worauf noch hoffen.

Meine Ziele die ich mir gesetzt habe, erreiche ich doch auch ohne zu hoffen. Ich kenne mich aus in dieser Welt, habe Ziele mir gesteckt die in erreichbarer Nähe liegen. Erträume mir nichts besonderes mehr. Genieße das bisschen Achtung und Respekt das ich mir erarbeitet habe. Spiele meine Rolle perfekt den anderen Menschen vor. Arbeite mich Tag für Tag in meinem Beruf empor. Habe einen Freundeskreis, denen es egal ist wie es in mir aussieht.

Bin immer lustig, der Sonnenschein. Die unverwüstliche Seele der Firma, der Spaßmacher der Klicke, was will ich mehr? Und nun, die Hoffnung, so plötzlich und unerwartet zurück?

Sie,
die mich so sanft umfasst,
das Denken mir fast
unmöglich macht.

Aber hoffen, worauf,
dazu brauchts ein Ziel -
das will ich doch nicht,
ich will nicht mehr viel.

Ein wenig Spaß mit den Kollegen,
und auch mal ne Party,
hab nichts dagegen.

Hoffen auf meinen uralten Traum –
lang schon vergessen,
erinnre mich kaum.

Auf das Gefühl von den Blicken, die mich durchdringen. So zärtlich sein können, dass sie mich zum Erschaudern bringen. Auf den vertrauten Geruch, überall um mich herum. Auf diese Worte, die mein Herz erreichen. Auf das Zittern in meiner Stimme, vor Glück. Auf die Augen, die strahlend mit ihrem Glanz mich blenden. Auf die zarten Küsse, ohne Gier, die Verbundenheit bekunden. Das sanfte Streicheln der Hände, das meine Seele beruhigt, Geborgenheit vermittelt - selbst nur bei den Gedanken daran. Auf die Geborgenheit in den Armen. Auf die Schmetterlinge im Bauch. Auf den Schauder, der mir über den Rücken läuft, wenn Zärtlichkeiten mich zu verführen suchen.

"Wieso Liebe? Warum ausgerechnet darauf hoffen, und dann noch ich", frage ich die Hoffnung vorwurfsvoll.

Ich will nicht davon
Hoffnung haben,
hab genug Leid
davon getragen.

Liebe,
welch Hohn liegt in dem Wort,
wo ist sie denn? –
Schon so lange fort ...

Kein Glauben habe ich mehr, den man braucht um solche Gedanken zu ertragen.
Keine Hoffnung mehr auf Veränderungen.
Kein Vertrauen mehr, in die Menschen, längst aufgegeben.
Die Sehnsucht danach ... auch schon begraben.

Bin lebendig nach außen, aber innerlich lange schon tot!
Ein Zombie, nur eine leere Hülle.
Zusammengehalten werde ich von der Gleichgültigkeit mir selbst gegenüber.

Liebe ist für mich nicht gemacht,
sind nur Hormone,
reicht grad für ne Nacht.

Willst du morgens nach ihr sehn,
glücklich dich zu ihr drehn,

ist das Bett doch meist schon leer,
selten kommt eine wieder her.

"Ich ruf dich an",
ich hörs nicht mehr,
die Wohnung ist so grausam leer.

Das wilde Raubtier Einsamkeit –
macht sich, mich zu verschlingn, bereit.

"Ach, Sehnsucht hab ich schon, vertrau mir. Diese Hoffnung kann ich dir machen", versuche ich mir selbst zu entkommen.

Die Sehnsucht zu besiegen, das Vertrauen und die Hoffnung darauf gebe ich nicht auf. Daran, so unglaublich sich das auch anhören mag, glaube ich ganz fest. Ich liebe sogar wieder – aber nur diesen Gedanken daran, euch endlich zu besiegen. Einmal mehr zu sein, als nur der Sonnenschein.

Einmal nur - der Sieger sein!

Wenn es auch nur über euch ist:
Sehnsucht, Vertrauen, Hoffnung und Liebe ...


Samstag, 21. Juli 2018

Intensiv-Station.
Reportage zum Thema Selbstbestimmung.





Alles still, nichts stört mehr ...
Nur noch Leere, vorwurfsvolle, hämische Leere.

Etwas bedroht mich, ich schwitze.
Was strömt da in mich rein, zum Teufel was ...

Dann friedliche Leere.
So unverhofft, jedoch zugleich so erlösend.
Alles wird ruhig, beruhigt sich in mir.

Nein, nicht schon wieder.
Lasst mich!
Diese Leere war so befreiend, so wohltuend.

Ich höre etwas.
Sie reden auf mich ein.
Bin ich wohl doch nicht tot.
Aber ich verstehe nichts.
Irgendein Kauderwelsch, medizinische Begriffe?

Was wollen die hier?

"Lasst mich in Ruhe", will ich schreien.
Doch nichts geschieht.
Wo ist meine Stimme?
Nichts, nur ein Krächzen.
Kann die Augen nicht öffnen, bleischwere Lider.
Fast tut es schon weh.

Anscheinend sind weg, diese Menschen?
Bin scheinbar allein, höre nichts mehr.

Endlich!

Da, irgendwas piepst ... im Takt wie mein Herz.
Als würden sie kämpfen.
Irgendwie kurios, schon witzig.
Meine Mundwinkel verziehen sich.
Nach oben, zum Grinsen ...

Irgendwoher Tageslicht, matt.
Ein Kopf über mir, menschliche Augen.
Ich schreie auf, voller Angst:

"Was habe ich euch getan?".

Mein Leben, meine Entscheidung.
Mein Wille, mein Tod!

Mittwoch, 8. November 2017

Schreibwut

Kurzprosa zum Thema Ehrgeiz

Meine Finger kribbeln mir! 
Heute ist so ein Tag, einer, an dem unendlich viele geniale Gedanken auf mich einströmen. Aber: Wird es etwas, gebe ich auch wirklich alles? Ist das, was ich zu leisten vermag, gut genug für euch?

Den Kaffee, erkaltet und mal wieder viel zu stark gebraut, lasse ich achtlos stehen. Nervös schaue ich auf die endlose Kette von Worten, denn jedes einzelne muss stimmen. Rechtschreibung, Satzstellung, Wortwahl und Ausdruck ... eine schier endlose Kette an Verpflichtungen, dem Leser gegenüber, hemmt meine Kreativität.

Ist mein Anspruch an mich selber zu hoch, oder übersteigere ich einfach nur meine Vorstellung von des Lesers Erwartungshaltung ... 

Unruhig möchte ich mich ablenken, denke sehnsuchtsvoll an Zeiten zurück in denen der Inhalt wichtiger war, als der Ausdruck und die Fehlerquote. 

Ich habe nur noch wenig Zeit... 
der Abgabetermin sitzt mir im Nacken, die Geier der Kritik haben bereits ihre Lätzchen für ihr Festmahl umgebunden!




Donnerstag, 19. Oktober 2017

Einsamkeit

Innerer Monolog zum Thema Innenwelt.

Einsamkeit bedeutet nicht etwa, dass man alleine irgendwo in der Einöde sitzt und weit und breit kein Mensch oder Tier ist.

Jedenfalls nicht für mich!

Einsamkeit, das heißt:
von allen Menschen - auf die man Wert legt - alleine gelassen zu werden.

Ich war immer schon, nach den Begriffen der Anderen einsam, da ich ein Einzelgänger bin. Selbst in einem Raum mit vielen Freunden und Bekannten kann ich mich so fühlen, als wenn ich auf einer einsamen Insel bin. Doch hatte ich immer zwei Freunde die immer zu mir hielten, die für mich da waren. Das waren meine Hoffnung und ich selbst.

Als ich aber irgendwann aufwachte, merkte ich das meine Hoffnung mich verlassen hatte. Und heute könnte ich schon den ganzen Tag heulen. Das ist das beste Zeichen dafür das mich auch mein letzter Freund – nämlich ich selbst – mich verlassen hat.

Und jetzt merke ich in aller Härte wie einsam ich bin.
Der Raum ist kalt und leer - steht mir abweisend gegenüber. Selbst die Musik nervt mich nur, anstatt mich wie sonst, zu beruhigen. Und es ist keiner da, der meine Hand nimmt und mir über die Stunden, Tage oder Wochen hinweghilft.

Ohne Hoffnung und Liebe - läuft mein Leben mir weg.

Anmerkung:
Für eine [euch] unbekannte Seele ...


Sonntag, 2. Oktober 2016

Heimat

Liebesbrief zum Thema

Irgendwann endeten unsere Festtage ... für immer dahingegangen waren sie, in einer Zeit die mehr als viele Träume entfernt vom großem Glück liegt. Was müsste ich unternehmen, um jetzt noch diese Träume wahr werden zu lassen? In dieser Zeit, wo Sehnsüchte so leicht sterben, wo das Wort Liebe zur Farce wird, nur noch das Ego zählt?

Kälter weht der Wind! 

Eine warme Brise verspürt man kaum, weil einem die Seele friert. Ich hege und pflege meine neuen Stimmungen, fliehe aber doch immer wieder vor dir ... jedoch nur, um letztlich doch zurück zukehren.

Sanft ... ja, sanft hätte ich dich gerne, aber wie bist du?

Doch egal ...
nur du bist gut für mich, und zwar nur für mich. Eine Andere wäre zu unberechenbar, zu rätselhaft für mich ... ich hätte doch nur Angst sie wieder zu verlieren. Wir aber, wir ähneln uns einander, teilen aus, schenken uns nichts - im Guten, wie im Bösen!

Bin ich bei dir, fühle ich mich sicher ... doch meine Seele beginnt zu erfrieren.

Jedoch ...
bei einer Anderen wäre ich ständig im Zweifel. Bei dir brauche ich das nicht!


Anmerkung:
man achte auf das Thema!